Der Castaño Santo (GPS 36.61348, -5.01453) – heiliger Kastanienbaum – steht als besonders schöner und alter Baum unter Naturschutz, er wächst in der Sierra Real de Istán, in einer Ebene, die als Hoyo del Bote bekannt ist. Die Kastanie im Hinterland der Costa del Sol ist 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 5 Metern. Die Umgebung bildet ein typisch mediterraner Wald mit Steineichen, Korkeichen und Johannisbrotbäumen. Im Ort Istán und seiner Umgebung gibt es einige gekennzeichnete Wanderwege.

Erstaunlich ist auch das Alter der geschützten Kastanie, es beträgt zwischen 800 und 1000 Jahren. Der Legende nach soll hier in der Sierra ein wichtiger Schauplatz des Moriskenaufstandes des Jahres 1501 gewesen sein, der am 20. Juni blutig niedergeschlagen wurde. In den Straßen von Frigiliana erinnern Mosaikbilder an dieses Ereignis. Ebenfalls im 16. Jahrhundert soll der Katholische König Ferdinand hier das Erntedankfest gefeiert haben.

Anfahrt. Es gibt zwei Möglichkeiten, zum Castaño Santo zu gelangen. Vom Ort Istán aus fürht eine Fahrradroute zum Naturdenkmal, wobei eine Strecke 37 Kilometer lang ist und einen hohen Schwierigkeitsgrad hat. Der einfachste Weg zum Castaño Santo führt von San Pedro Alcántara über eine Nebenstraße in die Sierra, die zuerst in Richtung Stausee Embalse de la Concepción führt und dann weiter nach Norden. Am besten ist der Ort mittels Navigationsgerät zu finden, die Straßen ist allerdings unbefestigt und sollte mit Vorsicht befahren werden.

Die Geierschlucht Cañón de las Buitreras (GPS 36.55666, -5.36749) ist ein spektakuläres Naturmonument im Naturpark Los Alcornocales, es befindet sich in der Nähe der Ortschaften Cortes de la Frontera und El Colmenar in der andalusischen Provinz Málaga. Die Schlucht des Flusses Río Guadiaro bilden hier senkrechte Felswände mit einer Höhe von 100 Metern und fast 200 Metern beim Schluchtausgang. In den Felswänden nisten Gänsegeier und im Wasser tummeln sich Nutrias. Seit dem Jahr 2003 ist ein 22 Hektar großes Gebiet als Naturdenkmal geschützt, es gehört zur Comarca (Bezirk) Serranía de Ronda.

Dieser Teil des Naturparks besteht aus Kalkstein und Mergel, wie auch die naheliegende Sierra de Grazalema. Die Schlucht mit mehreren Wasserfällen ist ein Produkt der Erosion des Flusses und der hier vergleichsweise häufigen Niederschläge, auch  die umliegende Landschaft ist von beeindruckenden Karstformationen geprägt.

In der Umgebung des Cañon de las Buitreras findet man den größten Korkeichenwald der Iberischen Halbinsel, Steineichen, Wacholder, Wilde Pistazien und Johannisbrotbäume. Wäre nicht der Korkeichenwald für sich allein Attraktion genug, findet man hier außerdem die einzige ursprünglich in Europa heimische Palmenart, die Zwergpalme (Chamaerops humilis).

Parallel zum Fluss verläuft die Eisenbahnlinie von Algeciras nach Ronda mit der Puente de los Alemanes (Brücke der Deutschen), eines der am meisten fotografierten Motive der Schlucht. Ebenso verläuft der Weitwanderweg Gran Senda de la Serranía de Ronda entlang des Flusses, eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, um den Cañon de las Buiteras zu besuchen.

Abenteuerlicher ist der Weg am Grund des Cañons, sie Schlucht ist nämlich für Cañoning sehr beliebt, was allerdings nur in der Zeit von 15. Juli bis zum 15. Dezember jeden Jahres gestattet ist.

Das östliche Ende der Costa del Sol bildet die Steilküste Acantilados de Maro-Cerro Gordo. Seit 1989 steht ein 395 Hektar großes Gebiet unter Naturschutz, an dem man fast senkrechte Felswände aus Kalkstein finden kann, die 50 Meter unter dem Meeresspiegel beginnen und eine Höhe von 80 Meter über dem Meer erreichen. Durch das Aufeinandertreffen der Sierra von Almijara und des Mittelmeers ist hier eine eindrucksvolle Naturlandschaft entstanden.

Ein Blick über die Steilküste von Maro-Cerro Gordo

Die 12 Kilometer lange Küstenlinie des Naturschutzgebietes beginnt im Westen einige Kilometer von Nerja entfernt bei der kleinen Ortschaft Maro. Im Osten markiert der Cerro Gordo, der dicke Hügel, die Grenze des geschützten Bereiches. An Land ist nur das Gebiet bis zur Nationalstraße N-340 geschützt, ins Meer reicht es eine Seemeile hinein.

An diesem Küstenabschnitt liegen einige landschaftlich besonders reizvolle Strände, die abgelegen sind und einen schönen Gegensatz zur sonst völlig verbauten Küste bilden. Nur zu Fuß erreichbar und entsprechend wenig besucht sind Playa Molino de Papel, Playa las Alberquillas und Playa Calas del Pino. Zum Playa El Cañuelo und zum Playa Cantarriján gibt es im Sommer Shuttlebusse.

Sehenswert sind die Atalayas, Wachtürme aus dem 16. Jahrhundert, die hier Teil einer Verteidigungslinie gegen Piraten waren. Im Naturschutzgebiet liegen die fünf Wachtürme Torre de Maro, Torre del Río de la Miel, Torre el Pino, Torre Caleta und Torre Cerro Gordo. Vom Aussichtspunkt Torre Cerro Gordo hat man einen schönen Ausblick über die Küste.

Bergziege an der Steilküste von Maro-Cerro Gordo

Es ist alles andere als ungewöhnlich, dass man bei einem Spaziergang Bergziegen zu Gesicht bekommt, die die Gegend in kleinen Herden durchstreifen. Auf den Felsen lassen sich Sturmschwalben und Möwen nieder. Und wenn man etwas Glück hat, bekommt man an der Küste Delfine zu sehen. Auch unter der Wasseroberfläche geht es lebhaft zu, hier kann man viele kleinere Fisch- und Muschelarten sehen, die rote Sternkoralle, Seeigel und vielleicht auch die scheuen Tintenfische.