In der Sierra del Camorro, die die weitgehend unbekannte Ortschaft Cuevas de San Marcos in der Provinz Malaga überragt, hat sich eine Verwerfung gebildet, die nicht nur für Geologie-Interessierte einen Besuch wert sein kann. Eine geologische Verwerfung ist eine Bruchstelle im Gestein, die durch tektonische Verschiebungen entstanden ist. Die Falla (Verwerfung) der Sierra del Camorro (GPS 37.25697, -4.40406) wurde 2003 in den Kreis der schützenswerten Naturmonumente von Málaga aufgenommen und umfasst ein 109 Hektar großes Gebiet der Betischen Kordilliere.

Die höchste Erhebung des Kalksteingebirges Sierra del Camorra ist der Cuevas Alto (970 m) von dessen Gipfel aus man ausgedehnte Olivenhaine und den Stausee Embalse de Iznájar überblickt. Hier steht man an einer Bruchzone in der Eurasischen Platte, deren südlicher Teil sich hoch erlebt, während der nördliche Teil nach unten gedrückt wird. Der Bruch ist im Jura-Zeitalter entstanden, also von etwa 175 Millionen Jahren. Die nördlichen Abhänge sind weniger steil und begehbar, während die südlichen Abhänge abrupt und fast senkrecht sind.

Das Resultat der Plattenbewegung sind kuriose und beeindruckende geologische Formationen – Risse – an einem fast vertikalen Abhang. Durch das Zutun der Erosion haben sich außerdem Karstformationen mit Höhlen gebildet. In der größten davon, der Cueva Benda, gibt es eine bedeutende Fledermauskolonie. Auf den ersten Metern ist die Höhle begehbar, es ist ein Pfad angelegt worden, von dem aus man das Werk der Erosion betrachten kann: Säulen, Gänge, Trichter ...

Interessant ist außerdem, dass das Gebiet der Falla (Verwerfung) schon in prähistorischer Zeit besiedelt war, in den Höhlen wurden Überreste dieser Besiedlung gefunden.

Erreichbarkeit. Vom Ort Cuevas de San Marcos aus führt ein Straße in Richtung Sierra, bis zu einem Punkt, an dem die Asphaltstraße endet und man zu Fuß weitergehen sollte, zunächst noch auf einer unbefestigten Straße, dann über Pfade im Wald aus Pinien und hundertjährigen Eichen. Zum Eingang der Cueva Benda gelangt man auch ganz einfach über Metallstiegen und Gitter.

Im äußersten Osten von Marbella ist ein kleiner Teil einer beeindruckenden Dünenlandschaft erhalten geblieben, die früher einmal einen 20 Kilometer langen Küstenabschnitt der Costa del Sol für sich eingenommen hat: die Dünen von Artola bzw. Cabopino. In diesem stark urbanisierten Küstenabschnitt ist heute noch etwa ein Kilometer Dünenlandschaft übrig, in welcher der FKK-Strand Playa de Artola gelegen ist. Das unter Naturschutz stehende Gebiet umfaßt 20 Hektar unmittelbar westlich des Sporthafens.

Die Dünen entstehen durch die relativ starken, konstanten Winde aus dem Südwesten, die Sand aus der Sahara mitbringen. Auch an anderen Stränden an diesem Teil der Küste in Marbella und Mijas kann man zwischen Apartmenthäusern und Hotelblocks noch den sandigen Untergrund sehen, der an einigen Stellen sogar verhindert hat, dass die letzte freie Fläche verbaut wurde. Das einstige Labyrinth aus Sand und karger Vegetation kann man nur mehr erahnen.

Es gibt drei Arten von Dünen, nämlich Wanderdünen, nicht aktive Wanderdünen und alte Dünen. Die Wanderdünen von Artola haben klar sichtbare Furchen, sie liegen direkt an der Küste und da sie dem Wind am meisten ausgesetzt sind, verändern sie ihre Lage. Dahinter liegen die früheren Wanderdünen, die bereits von niedrigen Sträuchern, wie Wacholder, bedeckt sind. Noch weiter von der Küstenlinie entfernt sieht man alte Dünen, auf denen bereits ein Pinienwald wächst.

Die Vegetation ist karg, hier wachsen nur Pflanzen, die an die trockene Umgebung, die salzhaltige Luft und den ständigen Wind angepasst sind: Gräser wie der Sandhalm, Stranddisteln und die Dünen-Trichternarzisse; oder eben Pinien.

Im geschützen Gebiet der Dünen von Artola liegt auch der Wachturm Torre de los Ladrones (Turm der Diebe), der ursprünglich von den Römern erbaut und später von den Mauren und Christen erneuert wurde, und zwar immer zum selben Zweck: der Abwehr von Piraten aus dem Süden.

 

Die Pfütze Charco del Canalón (GPS 36.614594, -4.937784) ist ein Naturbadeteich, den der Río Verde nördlich der Ortschaft Istán gebildet hat. Der Ort liegt 80 Kilometer von Málaga entfernt und die Einwohner nennen ihn die Quelle der Costa del Sol: unweit der Ortschaft liegt der große Stausee Embalse de la Concepción und mehrere Wassereiche Flüsse. 

Von Istán aus gelangt man über eine 7 Kilometer lange, unbefestigte Straße zum Naturbadeteich, die nach Norden in die Sierra de las Nieves führt. Die Straße ist grundsätzlich befahrbar, allerdings in schlechtem Zustand, sehr eng und kurvenreich und bietet sich eher für eine Wanderung an. Der Weg entlang des Flusses ist gesäumt von Pappeln, Eschen und Weiden. 

Zwischen den Wänden der Schlucht kann man sich im im smaragdgrünen Wasser erfrischen. Canalón ist die spanische Bezeichnung für Dachrinne, über dem Fluss hängt eine Wasserrinne zur Bewässerung, die von der einen Seite der Schlucht zur anderen Seite führt und einen Wasserfall bildet.