Im äußersten Osten von Marbella ist ein kleiner Teil einer beeindruckenden Dünenlandschaft erhalten geblieben, die früher einmal einen 20 Kilometer langen Küstenabschnitt der Costa del Sol für sich eingenommen hat: die Dünen von Artola bzw. Cabopino. In diesem stark urbanisierten Küstenabschnitt ist heute noch etwa ein Kilometer Dünenlandschaft übrig, in welcher der FKK-Strand Playa de Artola gelegen ist. Das unter Naturschutz stehende Gebiet umfaßt 20 Hektar unmittelbar westlich des Sporthafens.
Die Dünen entstehen durch die relativ starken, konstanten Winde aus dem Südwesten, die Sand aus der Sahara mitbringen. Auch an anderen Stränden an diesem Teil der Küste in Marbella und Mijas kann man zwischen Apartmenthäusern und Hotelblocks noch den sandigen Untergrund sehen, der an einigen Stellen sogar verhindert hat, dass die letzte freie Fläche verbaut wurde. Das einstige Labyrinth aus Sand und karger Vegetation kann man nur mehr erahnen.
Es gibt drei Arten von Dünen, nämlich Wanderdünen, nicht aktive Wanderdünen und alte Dünen. Die Wanderdünen von Artola haben klar sichtbare Furchen, sie liegen direkt an der Küste und da sie dem Wind am meisten ausgesetzt sind, verändern sie ihre Lage. Dahinter liegen die früheren Wanderdünen, die bereits von niedrigen Sträuchern, wie Wacholder, bedeckt sind. Noch weiter von der Küstenlinie entfernt sieht man alte Dünen, auf denen bereits ein Pinienwald wächst.
Die Vegetation ist karg, hier wachsen nur Pflanzen, die an die trockene Umgebung, die salzhaltige Luft und den ständigen Wind angepasst sind: Gräser wie der Sandhalm, Stranddisteln und die Dünen-Trichternarzisse; oder eben Pinien.
Im geschützen Gebiet der Dünen von Artola liegt auch der Wachturm Torre de los Ladrones (Turm der Diebe), der ursprünglich von den Römern erbaut und später von den Mauren und Christen erneuert wurde, und zwar immer zum selben Zweck: der Abwehr von Piraten aus dem Süden.