Im Baumgarten Arboretum La Alfaguara sieht man viele der Bäume und Sträucher, die man auch in der Sierra der Huétor wiederfindet. Die Anlage war in früherer Zeit eine Baumschule, die unter anderem dazu diente, Nadelbäume für die Aufforstung der Sierra aufzuziehen. Im Gebiet des heutigen Naturparks waren ursprünglich nur Eichen und Steineichen heimisch, der Baumbestand ging jedoch aufgrund von forstwirtschaftlichem Raubbau zurück.

Eingang zum Baumgarten La Alfagüara

Seit dem Jahr 2003 ist die ehemalige Baumschule öffentlich zugänglich, im Gelände wurden Wege angelegt und man hat die einzelnen Bäume und Sträucher beschriftet. Man sieht Bäume und Sträucher, die man in einem mediterranen Wald erwarten würden, wie Kiefern oder Steineichen, aber auch Obstbäume wie Apfel- oder Kirschbäume. Insgesamt wirkt das Gelände leider etwas vernachlässigt und ungepflegt.

Im Baumgarten La Alfagüara

Am kleinen Hauptplatz von Víznar reiht sich an die Pfarrkirche Iglesia del Pilar und das Gemeindeamt auch der neuklassische Palast Palacio del Cuzco. Der Palacio del Cuzco in VíznarDer Bau im neoklassizistischen Stil wurde 1795 vom damaligen Erzbischof von Granada, Don Juan Manuel de Moscoso y Peralta, in Auftrag gegeben. Der Erzbischof stammte ursprünglich aus Peru, woraus sich der heutige Name des Landsitzes erklärt, der sich auf die Stadt Cuzco in den peruanischen Anden bezieht.

Die Fassade des Gebäudes in Richtung Straße ist eher einfach gehalten, man sieht jedoch links und rechts des mächtigen und repräsentativen Eingangstores Überreste von Fresken.

Der Innenhof ist ein kleines Paradies und erinnert an einen Landsitz italienischen Stils in der Toscana, die zweistöckigen Arkaden des Palacio del Cuzco erheben sich inmitten einer Gartenanlage, in der Magnolien und Zypressen dominieren. Die Arkadengänge sind mit gut erhaltenen Fresken verziert, sie stellen Szenen aus Cervantes Don Quijote de la Mancha sowie aus dem Leben am Hof im 18. Jahrhundert dar. Im Inneren des Gebäudes standen dem Erzbischof 2.500 Quadratmeter aufgeteilt auf drei Stockwerke zur Verfügung; am ursprünglichen Grundriss wurde nichts verändert.

 

❗️Leider ist der Palacio del Cuzco schon seit Jahren dem Verfall überlassen, weshalb derzeit ein Besuch des Gartens und der Innenräume ausgeschlossen ist. 

Das Dorf Gorafe befindet sich etwa 30 Kilometer nördlich von Guadix, es hat kaum 400 Einwohner, in seiner Umgebung kann man aber eines der wichtigsten steinzeitlichen Gräberfelder auf der Iberischen Halbinsel sehen. Der Weg nach Gorafe führt vom Süden kommend durch das Tal des Flusses Gor, der sich tief in den weichen Lössboden eingegraben und Badlands hervorgebracht hat. Die ältesten hier ausgegrabenen Hünengräber stammen aus der mittleren Altsteinzeit und sind 30.000 Jahre alt. Die meisten Gräber wurden zwischen dem Ende der Steinzeit (vor 4.600 bis 4.800 Jahren) und dem Anfang der Kupferzeit (vor 4.200 bis 4.600) angelegt. Auf 11 Begräbnisstätten aufgeteilt findet man hier insgesamt 242 Hünengräber unterschiedlicher Bauweise, was Gorafe zu einer der wichtigsten Megalithanlagen in Europa macht.

 Dolmen Nr. 111 von Gorafe

Wenn man auf der Landstraße GR-6100 von Guadix kommend in Richtung Gorafe fährt, zweigt rechts ein Feldweg in einer scharfen Kurve zum Megalithpark Gorafe (GPS 37.450472, -3.020278) ab. Nach etwa 150 Metern kommt man zu einer Gruppe von einem Dutzend Gräbern und auf zwei Informationstafeln erfährt man etwas über die Arten von Dolmen, deren Entstehung und die Begräbnisriten.

Blick vom Megalithpark in Gorafe

Fährt mach weiter Richtung Gorafe, sieht man nach weniger als einem Kilometer einen beschilderten Parkplatz, von dem aus man einige der besonders sehenswerten Dolmen (Nr. 134/Nr. 141) des Gräberfeldes Conquín Alto leicht erreicht.

Dolmen Nr. 134 von Gorafe
Auf dem trapezförmigen Dolmen Nr. 134 liegt die größte Steinplatte des Megalithparks von Gorafe.