Die Landschaft in der Wüste von Tabernas im andalusischen Almería hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wilden Westen der USA und auch den Wüstengebieten in Nordafrika. Diese Ähnlichkeit wurde auch von der Filmindustrie bemerkt, und so konstruierte man ab den 1960er Jahren Wildwest-Dörfer, die eine der größten Attraktionen im Hinterland von Almería sind. Den Höhepunkt erreichten die Dreharbeiten in den in den 1970er Jahren, heute werden gelegentlich noch Werbespots gedreht, im Jahr 2012 die Bibelverfilmung Exodus: Götter und Könige von Ridley Scott. Insgesamt sind in der Wüste in der Umgebung des Ortes Tabernas an die 300 Produktionen entstanden.

Die größte Anlage ist das Wildwest-Dorf Themenpark Oasys – Mini Hollywood, ein renoviertes Gelände, das ganz auf Besucher ausgerichtet ist. Im Dorf gibt es den Yellow Rose Saloon, eine Bank, das Büro des Sheriffs mit Gefängnis und sogar einen Friedhof – fast alles ist Kulisse. In hinteren Teil des Themenpark Oasys gibt es einen kleinen Tierpark, interessant ist der Kakteengarten. Im Yellow Rose Saloon bekommt man tatsächlich etwas zu trinken,  mehrmals täglich gibt es Cancan-Tranzvorführungen. In diesem Themenpark kann man auch den ganzen Tag verbringen, es gibt mehrere Bars, ein Schwimmbad, einen Spielplatz und wenn man nicht zu Fuß durch den Park gehen möchte, kann man mit einem kleinem Zug fahren. Hier wurde der Italowestern Für eine Handvoll Dollar von Sergio Leone gedreht.

Themenpark Oasys - Mini Hollywood in der Wüste von Tabernas

Das größte Wildwest-Dorf ist Fort Bravo – Texas Hollywood, es ist auch das einzige Dorf in dem nach wie vor Dreharbeiten stattfinden. Nicht alle Kulissen sind gut erhalten, da sie nach Ende der Dreharbeiten sich selbst überlassen werden. Es gibt auch hier einen funktionierenden Saloon und regelmäßige Vorführungen. In Fort Bravo kann man sich zwischen den Kulissen freier bewegen,  man kann hinter die Kulissen schauen, was ganz erstaunlich ist, da man sieht, dass hinter der Kulisse buchstäblich gar nichts ist, alles ist Schein. Fort Bravo diente als Drehort für Filme wie Vier Fäuste für ein Halleluja, Der Schuh des Manitu, oder Die Daltons gegen Lucky Luke.

Wildwest-Dorf Fort Bravo - Texas Hollywood in der Wüste von Tabernas

Western Leone ist das kleinste Wildwest-Dorf,  es war die Kulisse für den Klassiker Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone. Das Wildwest-Dorf wird gut gepflegt, um den kleinen Hauptplatz herum stehen Häuser, der Saloon und sogar eine Kirche. Ganz in der Nähe liegt auch das völlig verfallene Fort Condor, Kulisse für den Film El Condor von John Guillermin aus dem Jahr 1970.

Wildwest-Dorf Western Leone in der Wüste von Tabernas

Die Wüste von Tabernas diente auch außerhalb dieser Wildwest-Dörfer als Drehort für Filme, zum Beispiel für Indiana Jones und der letzte Kreuzzug oder Lawrence von Arabien. Auf einem Rundweg durch die Wüste kommt man an mehren verlassen Kulissen vorbei, so auch an einer Oase mit Palmen, Befestigungsanlagen in den Felsen oder einer Goldmine.

 

In der Innenstadt von Málaga liegt die Kathedrale Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación umgeben von engen Gassen und einem kleinem Garten auf der Hinterseite. Die Kathedrale von MálagaSie ist eines der schönsten Renaissancebauwerke in Andalusien. Die Stadt Málaga wurde 1487 von den Katholischen Königen erobert und schon wenig später wurde beschlossen, ein christliches Bauwerk an der Stelle der maurischen Moschee zu errichten. Die Bauarbeiten an der Kathedrale von Málaga begannen 1528, erst im Jahr 1782 erreichte das monumentale Bauwerk seine heutige unvollendete Form. Denn bis heute ist die Kathedrale von Málaga nicht fertiggestellt, in den ursprünglichen Plänen war auch ein Südturm vorgesehen. Das Bauwerk trägt deshalb den Beinamen La Manquita, was so viel wie die Einarmige bedeutet.

Die äußere Fassade ist eine Mischung verschiedener Stilrichtungen, die im Laufe der 254 Jahre langen Bauzeit  ihren Einfluss geltend machten. Eindeutig sichtbar ist der Einfluss der Renaissance, daneben kann man gotische, barocke und neoklassizistische Elemente ausmachen. Für die sehr schönen, mächtigen Torbögen des Haupteingangs wurde verschiedenfarbiger Marmor verwendet.

Einen Eindruck von den monumentalen Ausmaßen der Kathedrale von Málaga bekommt man auch im Innenraum, der 117 Meter lang, 72 Meter breit und 48 Meter hoch ist. Entlang der Seitenschiffe reihen sich viele kunstvoll gestaltete Kapellen aneinander. Besonders sehenswert ist der aus Zeder und Mahagoni geschnitzte Chor im Hauptschiff.

Sowohl das Deckengewölbe des Hauptschiffes als auch das Deckengewölbe der beiden Seitenschiffe ist prächtig dekoriert, alle drei Schiffe erreichen dieselbe Höhe. 

An die Kathedrale von Málaga ist das Museum mit dem Domschatz angeschlossen und über einen Gang erreicht man die Kirche Iglesia del Sagrario. Dies ist der älteste Teil, der unmittelbar nach der Eroberung der Stadt im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Der Eingang zur Kirche war Teil der Minaretts der Moschee, die Kirche selbst steht genau dort, wo sich die alte Moschee befunden hat.

Seit 2015 ist es möglich, an einer Führung auf das Dach der Kathedrale von Málaga teilzunehmen, was nicht zuletzt wegen der Aussicht lohnenswert ist.

 

Das Glasmuseum (Museo del Vidrio y Cristal) in Málaga beherbergt eine private Sammlung an Gläsern, Tellern, Vasen, Lampen und anderen Dingen aus dem Werkstoff Glas. Die mehr als 3000 Exponate stammen aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte und sind in mehreren Ausstellungsräumen auf zwei Etagen liebevoll angeordnet.

Das Gebäude, in dem das Museo del Vidrio y Cristal untergebracht ist, ist ein altes Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert. In den einzelnen schön restaurierten Räumen sieht man nicht nur die eigentlichen Exponate, sondern ebenso eine beträchtliche Anzahl an Antiquitäten und Gemälden, die einen großen Anteil am geschmackvollen Ambiente des Museums ausmachen.   Das Gebäude wäre auch als solches sehenswert.Innenhof im Museo del Vidrio y Cristal in Málaga

Wissen. Für das deutsche Wort Glas gibt es im Spanischen zwei Wörter, nämlich Vidrio und Cristal. Vidrio ist das transparente und zerbrechliche Material, auf das wir tagtäglich im Form von Mehrwegflaschen, Fenstern oder optischen Brillen stoßen. Glas wird meist aus Sand hergestellt wird und es kommt auch in der Natur in vielen Varianten vor. Museo del Vidrio y Cristal: Ausstellungsraum mit Glas aus dem 19. JahrhundertIm Gegensatz dazu meint Cristal ein Material, das auf atomarer Ebene eine geordnete kristalline Struktur ausweist: Bergkristalle, Rubine, Salz oder Diamanten. Wenn man von Gebrauchs- und Ziergegenständen aus Glas spricht, ist Bleikristall gemeint. Bleikristall ist wesentlich härter als Glas, er klingt und hat ein glattere Oberfläche. Aufgrund dieser beiden Bezeichnungen für Glas, die im Alltag nicht immer unterschieden werden, lautet der Name: Museum des Glases und Kristalls.

Im Museo del Vidrio y Cristal sind die Ausstellungsstücke nach verschiedenen Epochen angeordnet, es gibt einen Raum des 16. und 17. Jahrhunderts, einen Raum des 18. Jahrhunderts sowie jeweils zwei Räume des 19. und 20. Jahrhunderts. Besonders schöne Ausstellungsstücke sind ein Becher aus Bleikristall von Anton Kothgasser, der den Stephansdom zeigt und um 1820 gefertigt wurde oder eine Bleikristallvase von Émile Gallé mit einem Eisvogel-Motiv, die um 1900 entstanden ist.

 

Adresse: Plazoleta Santísimo Cristo de la Sangre 2 (neben der Kirche Iglesia Felipe Neri)

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11.00 bis 19.00 Uhr (im August geschlossen)

Eintritt incl. Führung: 6 Euro bzw. ermäßigt 4 Euro

Museo del Vidrio y Cristal Innenhof Erdgeschoss