Die Stadt Jaén, Hauptstadt der gleichnamigen andalusischen Provinz, wird von den etwas über 110.000 Einwohnern auch gerne Welthauptstadt des Olivenöls genannt. Zu Recht, denn wohin auch immer man fährt oder schaut, die gesamte Provinz ist von Olivenhainen bedeckt. Das macht diese Region zum weltgrößten Produzenten von Olivenöl: Auf einer Fläche von über einer halben Million Hektar (das ist doppelt so groß wie Vorarlberg) reifen hier die Oliven heran, aus denen in den Wintermonaten mehr als 20% der Weltproduktion an Olivenöl entsteht.

Die eher provinzielle Stadt ist von Bergen umgeben, am Fuß des Hügels, auf dem das durchaus sehenswerte Kastell steht, liegen die verwinkelten und steilen Gassen der Altstadt. Die gebirgige Landschaft prägt auch den neueren Teil der Stadt, man wird kaum eine eben verlaufende Straße in Jaén finden, erst der neuere Teil nördlich des Bahnhofs ist etwas flacher aber auch weniger spektakulär. Hier findet man größtenteils Wohnviertel und Gewerbezonen. Alle Sehenswürdigkeiten befinden sich im südlichen Teil zwischen Bahnhof und Kathedrale. In manchen Teilen der Stadt, wie im Barrio de la Magdalena und im Barrio de la Merced, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, was man auch ihren Bewohnern ansieht. Reisende verirren sich nur selten nach Jaén und wenn, dann meist auf der Durchreise zu einem der touristisch bekannteren Orte in der Provinz.

Sehenswertes in Jaén ...

  • Altstadt und Kathedrale Mariä Himmelfahrt
  • Arabische Bäder/Baños Árabes
  • Kastell Castillo de Santa Catalina

... und in der Umgebung

 

Die Straßenbahn, die niemals fährt

Wenn man durch die Straßen von Jaén spaziert, fallen einem womöglich Straßenbahngeleise auf, aber nach einiger Zeit wundert man sich, warum man nie eine fahrende Straßenbahn sieht. Zwischen 2009 und 2011 wurden unter Regie der damals sozialistischen Stadtregierung mehrere Straßenzüge umgestaltet, um den öffentlichen Verkehr auszubauen und umweltfreundlicher zu gestalten. Es sollte vorerst eine Linie als Nord-Süd-Verbindung gebaut werden, es waren auch schon Pläne für zukünftige Erweiterungen vorhanden. Die damals konservative Opposition startete eine Kampagne gehen den Bau der Straßenbahn, es gelang ihr, die öffentliche Meinung zu drehen. Bei den nächsten Wahlen drehte sich auch das Kräfteverhältnis im Stadtparlament um, der konservative Partido Popular entschied daraufhin, die bereits fertiggestellte Straßenbahnlinie nicht über den Probebetrieb hinaus zu betreiben. Seither besitzt Jaén eine  74,8 Millionen Euro teure Straßenbahnlinie, die ganze 16 Tage lang durch die Stadt fuhr. Im Jahr 2013 entschied die Gemeinde, das Projekt endgültig zu begraben, auf den Geleiseflächen sieht man nun parkende Autos. 

Die Kleinstadt Guadix mit etwa 19.000 Einwohnern liegt am Nordrand der Sierra Nevadainmitten einer 500 km2 großen Senke, die im Osten durch die Sierra von Baza und im Westen durch die Sierra de Huétor und die Sierra Mágina begrenzt ist. Durch die trockene und karge Hochebene verläuft das meist wasserlose Bett des Río Fardes. Das Gebiet der heutigen Kleinstadt wurde schon in der Bronzezeit besiedelt und gehört damit zu den ältesten besiedelten Stätten der Iberischen Halbinsel; davon zeugt heute noch eine große Anzahl an Hünengräbern. Sowohl Iberer als auch Römer besiedelten das Gebiet; letztere gründeten in 1. Jahrhundert v.Chr. das Veteranenlager Acci. Zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert prägten die maurischen Herrscher des Emirats von Granada die Stadt bis letztere 1487 von den Katholischen Königen erobert wurde.

Kathedrale von Guadix

Der ruhige Ort Guadix ist vor allem durch sein Höhlenviertel touristisch bekannt, in dem man viele Wohnhöhen besichtigen kann, die hier in das weiche Lössgestein gegraben wurden.

Sehenswertes in Guadix ...

... und in der Umgebung

Die etwa 570.000 Einwohner zählende Hafenstadt Málaga an der Costa del Sol ist dank des internationalen Flughafens zum größten Tourismuszentrum der Region aufgestiegen. Touristen aus ganz Europa kommen in Málaga an und reisen meist in einen der kleineren Orte entlang der Küste weiter. Dabei ist auch die Stadt selbst ein lohnendes Reiseziel.

Das Geburtshaus von Pablo Picasso an der Plaza de la Merced Das Klima ist das ganze Jahr über mild, die Gastgärten der Bars und Restaurants sind auch in den Wintermonaten geöffnet und gut besucht.

Die Geburtsstadt Pablo Picassos hat einiges zu bieten, eine bezaubernde Altstadt lädt dazu ein, durch die vielen Gassen zu schlendern und dabei eines der sechs Kunstmuseen oder historische Bauwerke zu erkunden.

Die Altstadt Málagas ist flach und alles ist in fußläufiger Entfernung leicht erreichbar. Im Westen endet die Altstadt am meist trockenen Flussbett des Río Guadalmedina, im Osten der Altstadt liegt das Kastell  Gibralfaro auf einem Hügel. Die Strandpromenade Muelle 1 (Mole 1) im Süden erreicht man nach der Überquerung des stark befahrenen  Paseo del Parque; ein Teil des alten Hafens wurde in den vergangenen Jahren umgestaltet und modernisiert, im Jahr 2015 eröffnete dort die erste außerfranzösische Außenstelle des Pariser Centre Pompidou ihre Türen. In der Umgebung befinden sich zahlreiche Shops und Restaurants.

Da Málaga eine Küstenstadt ist, ist Fisch am Speiseplan beinahe allgegenwärtig. Berühmt ist Malaga für den frittierten Fisch, den man in jedem Restaurant bekommt und den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

 

Sehenswertes in Málaga ...

  • Kastell Castillo de Gibralfaro
  • Kathedrale von Málaga
  • Plaza de la Merced
  • Markt Mercado de la Merced
  • Markt Mercado Central de Atarazanas
  • Geburtshaus Fundación Picasso
  • Picasso-Museum
  • Museum Centre Pompidou Málaga
  • Museum der schönen Künste - Museo de Bellas Artes
  • Glasmuseum Museo del Vidrio y Cristal
  • Dependance des Russischen Staatsmuseums, Tabacalera
  • Museum für moderne Kunst - Centro de Arte Contemporáneo (CAC)
  • Thyssen Museum Málaga

 

... und in der Umgebung

 

Badestrände

Málaga hat einige Strände, die mit Sicherheit einen Besuch wert sind, sehr schön sind die gutbesuchten Strände Playa La Misericordia  an der Promenade Paseo Maritimo Antonio Banderas und Playa La Malagueta in der Nähe der historischen Altstadt. Der Strand Playa Guadalhorce liegt in einem unverbauten Naturschutzgebiet und am Strand Playa del Campo de Golf gibt es einen Abschnitt, an dem Nacktbaden erlaubt ist. Meiden sollte man den Strand Playa El Palo sowie die direkt angrenzenden Strände.

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