Olivenöl ist ein Naturprodukt, das in Spanien von den Früchten der über 200 Millionen Bäume der Art Olea europaea, des Echten Ölbaums stammt. Davon befindet sich der Großteil in der andalusischen Provinz Jaén, wo die Landschaft bis zum Horizont mit Olivenbäumen überzogen ist. Ein qualitativ hochwertiges Produkt erhält man durch eine schonende Behandlung der Ölfrüchte und die Verwendung von ausschließlich mechanischen Verfahren bei der Pressung.
Auf die richtige Mischung kommt es an
Viele Öle enthalten nur das Olivenöl einer einzigen Sorte, während bei anderen Produkten versucht wird, eine optimale Mischung verschiedener Sorten zu erreichen. Der größte Anteil von spanischem Olivenöl stammt von Picual-Oliven, einer Sorte, die robust und fruchtig wohlschmeckend ist, wobei der Geschmack von Jahr zu Jahr variieren kann. Je nach Bitterkeit des Öls bei der ersten Verkostung kann der Olivenbauer entscheiden, mehr oder weniger Olivenöl einer anderen Sorte beizumischen. Arbequina-Oliven sind wesentlich kleiner, aber milder und sehr aromatisch im Geschmack, ohne jegliche Bitterkeit oder Schärfe. Auch das Öl der Hojiblanca-Oliven ist goldfarben und sehr mild. Andere Sorten sind Lucio, Picudo, Manzanilla, Gordal oder Cornicabra. Ob Oliovenöl bitter oder mild sein soll, ist Geschmackssache. Ist man die Bitterkeit nicht gewohnt, sollte man sich erst einmal für eine milde Sorte entscheinden. Ist man dann auf den Geschmack gekommen, wird man auch vor Olivenöl mit der Aufschrift »Bitter & Feurig« nicht zurückschrecken.
Das entscheidende Kriterium für die Qualität von Olivenöl ist der Gehalt an freien Fettsäuren. Bei Öl der Qualität Nativ Extra, das ist die Kategorie I, beträgt der Anteil der freien Fettsäuren laut EU-Verordnung Nr. 1234/2007 maximal 0,8%. Einerseits werden im Handel Öle schlechterer Qualitätsstufen angeboten, deren Fettsäureanteil bei bis zu 2% liegen kann. Andererseits gibt es Hersteller, die viel Wert auf die Qualität ihres Produkts liegen und den höchst zulässigen Wert an Fettsäuren bei stark unterschreiten. Das wirkt sich auf die Qualität aus, die man schmeckt.
Olivenöl vom ersten Tag der Ernte
Eine besondere Spezialität ist das Öl des ersten Erntetages im Dezember. Zu diesem Zeitpunkt hat die Presse den ganzen Sommer über geruht, sie wurde noch nicht verwendet und ist kalt. Die verarbeiteten Oliven sind noch grüner als gegen Ende der Ernte, was man an der grünen Farbe des Öls und am leicht bitteren Geschmack erkennt. Das an diesem Tag gewonnene Olivenöl wird in kleinen Glasflaschen abgefüllt und es wird, je nach Größe der Kooperative, nur in geringen Mengen abgegeben oder es ist für spezielle Kunden reserviert.