Die Verwerfung von Nigüelas – Falla de Nigüelas (GPS 36.98445, -3.53857) – ist ein Naturmonument innerhalb des Nationalparks Sierra Nevada, eine Bruchstelle im Gestein, die im Zuge der tektonischen Plattenbewegungen vor weniger als 1 Million Jahren entstanden ist. Das Naturmonument befindet sich oberhalb des Ortes Nigüelas in der andalusischen Provinz Granada. Das im Jahr 2001 abgesteckte Areal des Naturmonuments ist nur 8 Hektar groß, aber im Nationalpark eingebettet.

Die Verwerfung von Nigüelas vom Ort aus gesehen

Die Verwerfung ist schon von Weitem zu erkennen, an den Abhängen der Sierra sieht man eine Linie, entlang derer einst eine Bewegung stattfand. Teilweise sieht man oberhalb und unterhalb des Bruchs unterschiedliches Gestein, womit sich dann das weiße Marmorgestein deutlich vom Kalkstein abhebt. Seit ihrer Entstehung hat sich die Verwerfung mehrmals bewegt, sie ist heute aber zur Ruhe gekommen.

Die Verwerfung von Nigüelas vom Ort aus gesehen

Im Tal von Lecrin, zwischen Granada und der Costa Tropical gibt es an mehreren Stellen Verwerfungen, wie überall am Rande der Sierra Nevada, die Verwerfung von Nigüelas ist nur diejenige, die am deutlichsten sichtbar ist, und zwar auf einer Länge von 15 Kilometern. Verwerfungen sind für die typische Landschaft des Tals verantwortlich.

Die Verwerfung von Nigüelas vom Ort aus gesehen

Erreichbarkeit. Vom Ort Nigüelas gelangt man auf einer asphaltierten Straße zu einem Aussichtspunkt (nur die letzen 100 Meter sind unbefestigt), von dort aus kann man sich in der Umgebung zu Fuß umsehen. Wenn man nicht geologisch interessiert ist, lohnt sich der Weg nicht und einen besseren Blick auf die Verwerfung hat man ohnehin von unten.

Der Río Guadalhorce ist einer der großen Flüsse in der Provinz Malaga, er wird von mehreren Quellen gespeist, eine davon ist die Fuente de los 100 Caños – der Brunnen der 100 Ausflussrohre – etwas außerhalb des Ortes Villanueva del Trabuco. Von hier aus legt der Guadalhorce 154 Kilometer zurück, bis er westlich von Málaga ins Mittelmeer mündet. Das 9 Hektar große Quellgebiet ist seit 2011 als Naturdenkmal geschützt.

Der Brunnen der 100 Ausflussrohre im Sommer bei Niedrigwasser

Die umliegenden Berge gehören zur Sierra de San Jorge, Teil eines Kalksteingebirges, das Málaga von West nach Ost durchzieht. Hier wachsen vor allem Olivenbäume, Pinien und Steineichen, dazwischen niedere Sträucher. An einem der Abhänge fließen hier die Bewässerungsgräben zusammen und bilden den Brunnen der 100 Ausflussrohre, der als Ursprung des Guadalhorce gilt.

Sierra beim Brunnen der 100 Ausflussrohre

Der Guadalhorce ist der auch der längste Fluss der Provinz, er fließt zunächst nach Westen und bevor er seine Richtung nach Süden in Richtung Küste ändert, durchfließt er die beeindruckende Schlucht Desfiladero de los Gaitanes.

In der Sierra del Camorro, die die weitgehend unbekannte Ortschaft Cuevas de San Marcos in der Provinz Malaga überragt, hat sich eine Verwerfung gebildet, die nicht nur für Geologie-Interessierte einen Besuch wert sein kann. Eine geologische Verwerfung ist eine Bruchstelle im Gestein, die durch tektonische Verschiebungen entstanden ist. Die Falla (Verwerfung) der Sierra del Camorro (GPS 37.25697, -4.40406) wurde 2003 in den Kreis der schützenswerten Naturmonumente von Málaga aufgenommen und umfasst ein 109 Hektar großes Gebiet der Betischen Kordilliere.

Die höchste Erhebung des Kalksteingebirges Sierra del Camorra ist der Cuevas Alto (970 m) von dessen Gipfel aus man ausgedehnte Olivenhaine und den Stausee Embalse de Iznájar überblickt. Hier steht man an einer Bruchzone in der Eurasischen Platte, deren südlicher Teil sich hoch erlebt, während der nördliche Teil nach unten gedrückt wird. Der Bruch ist im Jura-Zeitalter entstanden, also von etwa 175 Millionen Jahren. Die nördlichen Abhänge sind weniger steil und begehbar, während die südlichen Abhänge abrupt und fast senkrecht sind.

Das Resultat der Plattenbewegung sind kuriose und beeindruckende geologische Formationen – Risse – an einem fast vertikalen Abhang. Durch das Zutun der Erosion haben sich außerdem Karstformationen mit Höhlen gebildet. In der größten davon, der Cueva Benda, gibt es eine bedeutende Fledermauskolonie. Auf den ersten Metern ist die Höhle begehbar, es ist ein Pfad angelegt worden, von dem aus man das Werk der Erosion betrachten kann: Säulen, Gänge, Trichter ...

Interessant ist außerdem, dass das Gebiet der Falla (Verwerfung) schon in prähistorischer Zeit besiedelt war, in den Höhlen wurden Überreste dieser Besiedlung gefunden.

Erreichbarkeit. Vom Ort Cuevas de San Marcos aus führt ein Straße in Richtung Sierra, bis zu einem Punkt, an dem die Asphaltstraße endet und man zu Fuß weitergehen sollte, zunächst noch auf einer unbefestigten Straße, dann über Pfade im Wald aus Pinien und hundertjährigen Eichen. Zum Eingang der Cueva Benda gelangt man auch ganz einfach über Metallstiegen und Gitter.