Die Sierra von Castril ist ein kleiner Naturpark im Nordosten der andalusischen Provinz Granada, unweit des namensgebenden Ortes Castril. Der Naturpark grenzt an die landschaftlich ähnliche, aber wesentlich bekanntere Sierra von Cazorla, Segura und Las Villas. Das 1989 unter Naturschutz gestellte Gebiet umfasst 12.696 Hektar, es liegt zwischen 855 und 2.135 Meter Seehöhe, der höchste Gipfel ist der Mojón Alto im Nordosten des Parks. Die Landschaft dieses gebirgigen Naturraums ist vom Río Castril bestimmt, der durch das Haupttal fließt und dabei zahlreiche Wasserfälle und Schluchten bildet, gleichzeitig ist diese Landschaft aber ein trockenes, schroffes Kalksteingebirge. Von Castril aus führt eine unbefestigte Straße etwa 15 Kilometer nach Norden durch den ganzen Naturpark, wodurch man leicht irgendwo einen Stopp einlegen und eine kurze Wanderung machen kann.

Die Cerrada de Lézar in der Sierra de Castril

Die Sierra von Castril ist ein  Wandergebiet und bekannt für seinen relativen Wasserreichtum. Auf den Gipfeln findet man Schratten und Dolinen, wie auf den Prados del Conde (Weiden des Grafs). An wenigen Stellen haben sich kleine Bergseen gebildet, die aber im Sommer vertrocknen. Die Bäche der Seitentäler bilden spektakuläre Flussdurchbrüche mit großen Wasserfällen, die Cerrada de la Magdalena und die Cerrada de Lézar sind leicht über markierte Wanderwege zu erreichen.

Der Fluss Río Castril im Naturpark

Unten im Tal wachsen vor allem Schwarzkiefern, entlang des Flusses trifft man auf eine üppige Vegetation größerer Laubbäume (Eschen, Weiden oder Steineichen) und kleinerer Sträucher, die mit zunehmender Entfernung vom Wasser schnell lichter wird. Die Fauna ist vielfältig, ständig sieht man am Himmel Greifvögel kreisen, der wohl auffälligste unter ihnen ist der Lämmergeier. Und bei einer Wanderung auf einen der Gipfel wird man mit Sicherheit auf Bergziegen treffen.

Die Sierra von Castril ist auch eine der Regionen, in der das Segura-Schaf gezüchtet wird, eine lokale Rasse und kulinarische Spezialität, die eine geografisch geschützte Herkunftsbezeichnung trägt.

 

Sehenswertes

  • Stausee Embalse del Portillo
  • Astronomischer Aussichtspunkt
  • Ursprung des Río Castril
  • Nacimiento del río Castril 
  • Barranco de la Osa 
  • Cueva de Don Fernando
  • Prados del Conde 
  • Riscas del Corralón 

 

Wanderungen

 

Der Ausgang der Schlucht des Río Bailón bei ZuherosDer Río Bailón wäre nur ein kurzer und unbedeutender Fluss irgendwo im Süden der Iberischen Halbinsel, würde er nicht eine sehenswerte Schlucht bilden, an deren Ausgang das kleine Dorf Zuheros liegt. Tatsächlich ist er Teil einer beeindruckenden Kulisse, die die Schönheit des Dorf hervorhebt.

Der Río Bailón entspringt im Naturpark der Sierras Subbéticas in der Nähe der Polja der Nava, etwas südlich des malerischen Cañons, fließt dann duch diesen und an Zuheros vorbei und mündet nach insgesamt 12,8 Kilometern in den Río Guadajoz. Ein Wanderweg führt entlang des Flusses von Zuheros bis zu La Nava.

Der Fluss führt nur von Herbst bis ins Frühjahr Wasser, im Sommer versickert alles Wasser im porösen Kalkgestein.

Die Schlucht ist Lebensrauf für Gänsegeier, die in den Felsen ihre Nester haben und hoch über der Schlucht kreisen.

Der Verlauf des Río Bailón in Richtung Süden

Das Naturmonument der Infiernos de Loja (GPS 37.17034, -4.12866) bietet ein seltenes Schauspiel im sonst trockenen Süden Spaniens. Östlich der kleinen Stadt Loja fließt der Río Genil durch eine Schlucht mit Stromschnellen, Wasserfällen und Wirbeln. Infiernos meint hier keine Hölle aus Feuer, sondern aus Wasser. Der nur drei Hektar große Flussabschnitt wurde 2003 in die Liste der schützenswerten Naturdenkmäler Granadas aufgenommen. Der 358 Kilometer lange Río Genil entspringt in der Sierra Nevada, fließt durch die Stadt Granada und mündet bei der Ortschaft Palma del Río in der Provinz Córdoba in den Guadalquivir. 

Der größte Wasserfall der Infiernos de Loja ist mit einer Höhe von acht Metern die Cola de Caballo, der Pferdeschwanz. Eine besondere Attraktion ist eine Hängebrücke, die den Fluß überquert.