Von Torremolinos sollte man ungefähr das erwarten, was sein Klischee zu erkennen gibt. Der Ort an der Costa del Sol liegt 20 Kilometer von Málaga entfernt, hat 67.000 Einwohner und eine höhere Bevölkerungsdichte als Graz oder Salzburg; diese erhöht sich im Sommer nochmals. Das frühere kleine Fischerdorf im Viertel El Bajondillo findet man nur noch auf den Hinweisschildern zum Strand Playa del Bajondillo. Entlang der Standpromenade reihen sich die Hochhäuser aneinander, in die wenigen übrig gebliebenen weißen Häusern sind Bars, Pubs und Andenkenläden eingezogen. Seit der Mitte des 20. Jahrhundert ist Torremolinos eines der wichtigsten Tourismuszentren an der Costa del Sol.

Torremolinos hat nicht wirklich Sehenswertes, einen Kreisverkehr schmückt das Tourismus-Monument und im Zentrum finden man den Turm der Mühlen (Torre de los Molinos). Dafür hat der Ort ein sehr aktives und vielfältiges Nachtleben und ist damit ein Anziehungspunkt für all jene, die Bars, Discos oder Nightclubs suchen. Während der Saison kann man hier 24 Stunden am Tag feiern und sich die restliche Zeit an einem der sehr gepflegten aber eher reizlosen Strände erholen. An den Stränden werden Schirme und Sonnenliegen verliehen, für die Versorgung mit Nahrung und Getränken sorgen Kiosks (Chiringuitos), von denen einige auch größere Bars sind und die ganze Nacht geöffnet haben.

 

Badestrände

Alle vier Strände von Torremolinos liegen an der dicht bebauten Strandpromenade, an der sich Hotels, Apartments und Wohnblocks aneinanderreihen. In seiner reinsten und konzentriertesten Form findet man das alles am Strand Playa El Bajondillo.

Im Hinterland von Málaga trifft man auf die Stadt Antequera, die mit ihren 41.000 Einwohnen einen gemütlichen Eindruck macht. Die Stadt liegt in einer Senke inmitten der Betischen Kordilliere auf dem Weg zwischen Sevilla, Málaga, Córdoba und Granada und ist mehr als einen Zwischenstopp wert. Wenn man einige der Sehenswürdigkeiten der Umgebung besuchen möchte, ist Antequera ein empfehlenswerter Ort für eine Übernachtung. In der Nähe befinden sich nicht nur mehrere Autobahnknoten sondern es gibt bei Santa Ana auch eine Station des Hochgeschwindigkeitszugs AVE.

Antequera hat eine hübsche Altstadt mit einer überraschend hohen Anzahl an Kirchen, die sehenswerteste davon ist zweifellos die Kirche des Kollegiatstifts Real Colegiata de Santa María la Mayor aus dem 16. Jahrhundert. Der Stil der Kirche erinnert an italienische Renaissance, das Portal weist gotische Elemente auf, bemerkenswert ist aber er aus dem 17. Jahrhundert stammende Glockenturm, der nicht dazuzupassen scheint.

Die Festung Alcazaba ist maurischen Ursprungs und thront auf dem Hügel über der Stadt und bietet vor allem einen schönen Blick auf die Stadt. Wenn man keine allzu große Abneigung geben Stierkampfarenen hat, kann man die Plaza de Toros von 1848 und das Stierkampfmuseum besuchen; beide gehören zu den schönsten Spaniens.

Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind jedoch drei prähistorische Hünengräber, die an verschiedenen Stellen außerhalb des Zentrum zu finden sind: Dolmen de Menga, Dolmen de Viera und Dolmen El Romeral. Diese 2500 Jahre alten Grabstätten sind seit 2016 UNESCO-Weltkulturerbe und die am besten erhaltenen prähistorischen Gräber der Iberischen Halbinsel.

 

Sehenswertes in Antequera ...

  • Dolmen de Menga, Dolmen de Viera und Dolmen El Romeral
  • Stiftskirche Real Colegiata de Santa María la Mayor
  • Festung Alcazaba de Antequera
  • Plaza de Toros

 

... und in der Umgebung

Pfarrkirche Iglesia de Santa María la MayorDie Hauptstadt der Axarquía ist das nicht ganz 80.000 Einwohner zählende Vélez-Málaga. Dieser typisch andalusische Ort liegt ein paar Kilometer im Landesinneren und hat im Gegensatz den den Touristenstädten direkt an der Küste einiges zu bieten. In der historischen Altstadt kann man durch enge und verwinkelte Gassen spazieren und sich in einer der zahlreichen Bars niedersetzen während man eine der zahlreichen Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten besucht. Die Provinzhauptstadt Málaga ist zwar nur 25 Kilometer entfernt, aber es gibt zahlreiche Geschäfte im Zentrum sowie ein Einkaufszentrum am südlichen Stadtrand.

Bis ins 20. Jahrhundert gab es Costa del Sol großflächige Zuckerrohrplantagen, aus denen Melasse und später Rum hergestellt wurde. Zeugen dieses Industriezweiges stehen in Form von alten, restaurierten Maschinen auf den Kreisverkehren und Verkehrsinseln der Stadt. Heute werden Mangos, Avocados und Cherimoyas angebaut, es gibt noch Rumbrennereien, aber die Melasse wird vorwiegend aus Südamerika importiert.

Blick auf Vélez-Málaga

In der Altstadt rund um das Gemeindeamt (Ayuntamiento) gibt es noch einige authentische Bars, in diesem Teil von Vélez-Málaga trifft man auf eine Mischung aus maurischen Überresten, barocken Stadtpalästen und zeitgenössischer Architektur. 

 

Sehenswertes in Vélez-Málaga ...

  • Die Viertel La Villa und Arrabal de San Sebastián
  • Pfarrkirche Iglesia de Santa María la Mayor
  • Maurisches Kastell
  • Stadtpalast des Marqués de Beniel

 

... und in der Umgebung

 

Badestrände

Die Strände von Vélez-Malaga liegen in den Ortsteilen an der Küste, der größte davon ist Torre del Mar, die anderen sind kleinere Urbanisationen und Ansiedlungen. In einer landschaftlich schönen Umgebung liegt der FKK-Strand Playa Almayate, wenn man den Rummel eines typischen Tourismusortes an der Costa del Sol mag, ist auch der Strand Playa Torre del Mar ganz nett. Die übrigen Strände liegen fast alle direkt an der N-340, die mit 1.248 Kilometern längste Nationalstraße Spaniens, die Cádiz mit Barcelona verbindet.