Tapas sind kleine Imbisse aller Art, die man in den meisten spanischen Bars erhält, die Vielfalt ist schier überwältigend. Es gibt Bars, in denen man sich mit Oliven, Erdnüssen oder auch Gummibärchen begnügen muss, und andere Bars, in denen man mit drei oder vier Tapas ein komplettes Essen hat. Die kleineren Imbisse sind normalerweise im Getränkepreis enthalten, weshalb man nicht groß danach gefragt wird, was man haben möchte. Da muss man einfach Glück haben. Üblich ist, dass man zwischen einem und maximal drei Euro pro Tapa nach Wahl bezahlt, wobei man dann auch etwas darf erwarten darf.
In den andalusischen Provinzen Granada , Jaén und Almería kann man Bars finden, die zwar eine Tapaskarte ausliegen haben, jedoch ohne Preis. Dann kann man sich die Tapas selbst aussuchen und sie sind im Getränkepreis enthalten.
Grundsätzlich gibt es kalte und warme Tapas , wobei die kalten den ganzen Tag serviert werden und die warmen nur solange die Küche geöffnet ist, also mittags und abends. Eine grobe Einteilung ist die in Vegetarisch, Fleisch und Fisch.
Eine schon etwas bessere Tapa sind diese Champignons mit Wachtelei . Die kleingeschnittenen Champignons werden dazu mit etwas Zwiebel in Olivenöl angebraten, das Spiegelei in einer separaten Pfanne.
Die spanische Paprikawurst Chorizo wird in vielen Varianten als Tapa serviert. Die kleinen Chorizitos sind iberische Paprikawürste, die in Wein oder Bier gekocht werden, dazu isst man ein Stück Weißbrot.
Eine recht einfache Tapa ist diese Zusammenstellung aus jeweils zwei Rädchen Chorizo und Salchichón , garniert mit einigen Oliven und einer Scheibe Brot mit Olivenöl.
Die Gefüllte Kartoffel – Patata Rellena – ist ein Klassiker unter den Tapas. Es ist eine Art Kartoffelknödel, der mit Thunfisch gefüllt und dann in Olivenöl frittiert wird. Damit die Kartoffel nicht so trocken ist, wird sie mit Mayonnaise und Tomate Frito oder einer hausgemachten Tomatensauce übergossen.
Eine Tapa, die auf den meisten Karten zu finden ist, ist ein Hamburger . Natürlich hat er nicht die Größe eines normalen Hamburgers, dafür ist er aber hausgemacht und schmeckt in jeder Bar anders.
Eingelegte Melanzani mit Toastschinken – Berenjenas de Almagro – sind eine Tapa, die man normalerweise nur im Sommer bekommt, nämlich dann wenn die Melanzani geentert und frisch eingelegt werden.
Melanzani mit Zuckerrohrmelasse – Berenjenas con Miel – sind als Tapa eher selten, da die Zubereitung aufwendig ist, weshalb man normalerweise nur eine halbe oder ganze Ration bestellen kann. Die in Scheiben geschnittenen Melanzani werden gesalzen, dann in etwas Mehl gewälzt und in reichlich Olivenöl frittiert. Diese Zubereitungsart ist typisch für die andalusische Provinz Córdoba.
Patatas a lo Pobre – Arme Kartoffeln – ist eine andalusisches Rezept, bei dem die Kartoffeln in viel Öl gekocht werden. Das Öl ist weniger heiß als beim Frittieren, wodurch die Kartoffeln weich bleiben. Normalerweise werden im selben Öl auch rote Paprika gekocht, die Paprikawurst Chorizo und das Spiegelei sind nur eine Verfeinerung der Tapa und nicht zwingend.
Die Rejos Fritos – wörtlich: frittierte Stacheln – sind eine Tapa, die man vor allem an der Küste verkosten kann. Tatsächlich sind es keine Stacheln, sondern die Arme eines Tintenfischs bzw. genauer eines Kalmars (span. Calamar). Vor dem Frittieren werden die Rejos in Weizen- oder Kichererbsenmehl gewälzt.
Salmorejo ist ein dickflüssiges Tomatenpüree, das meist mit Serranoschinken und Ei garniert wird, manchmal auch Schafskäse oder Thunfisch.
Schinken aus Trevélez und Oliven. In den Gebirgsdörfern der Alpujarra , wo in fast jedem Haus Schinken getrocknet wird, wird auch bei den Tapas nicht mit Schinken gespart. Das saftige Grün der Oliven entsteht, wenn man die Oliven nicht wie üblich in Salzlake einlegt, sondern in eine Lauge.
Das sogenannte Serranito – an besten vielleicht mit Gebirgsweckerl übersetzt – gehört zu den klassischen Tapas, das weiße Weckerl ist mit Serranoschinken, gebratenen grünen Paprika und Schweinsrückenfilet belegt.
So etwas wie eine Minimalvariante ist Studentenfutter und Gummibonbons . Das Studentenfutter enthält Erdnüsse, mehrere Arten von Mais und Kichererbsen. In Mitteleuropa weniger bekannt sind die gerösteten Saubohnen , die in Spanien ein weit verbreiteter Aperitif sind.