Die Lagune Fuente de Piedra in der andalusischen Provinz Málaga ist mit 1.400 Hektaren das größte unter Naturschutz stehende Feuchtgebiet Andalusiens. Der Salzsee liegt einige Kilometer außerhalb des gleichnamigen Ortes Fuente de Piedra, unweit von Antequera im Hinterland von Málaga. Ein Grund für die Besonderheit und Schönheit dieser Enklave im Mittelmeerraum ist die zweitgrößte Brutkolonie von Flamingos in Europa; die größte liegt im Naturpark Camarque in Südfrankreich. Die beste Zeit für einen Besuch sind die Monate zwischen November und Juli, wobei es viele Vögel gibt, die das ganze Jahr über hier leben, und die Flamingos Frühjahr und Sommer brüten.
Die Lagune wird vor allem durch Regenfälle und Grundwasser gespeist, im Sommer ist die Lagune aufgrund der Verdunstung kleiner, das Salz kristallisiert an der Oberfläche. Die charakteristische Vegetation ist an die salzhaltige Umgebung angepasst. Außer den Flamingos ist die Lagune Fuente de Piedra der Lebensraum für 170 Vogelarten oder Säugetieren wie Kaninchen, Siebenschläfer, Ratten, Dachse und Füchse.
Wanderung. An der nordöstlichen Seite der Lagune befindet sich das Besucherzentrum José Antonio Valverde. Der Parkplatz beim Besucherzentrum ist der Ausgangspunkt einer kurzen und leichten Wanderung entlang des Nordufers bis zum Aussichtspunkt Mirador La Vicaria. Der 2,4 Kilometer lange Pfad (nur Hinweg) mit dem Namen Las Albinas (die Weiße Erde) ist beschildert und leicht zu finden, er beginnt mit der Überquerung einer Holzbrücke. Dahinter liegen Los Junquares (Binsendickicht), ein Gebiet, das in wasserreichen Jahren überschwemmt ist. Dann sieht man hier Flamingos, Störche, Säbelschnäbler und Stockenten. In den Jahren mit wenig Wasser verwandeln sich Los Juncares in eine Art Salzsteppe bevölkert von Lerchen, Rötelfalken und Trielen und natürlich kleinen Säugetieren. Am Ende des 19. Jahrhundert wurde in dieser Zone Kanäle angelegt, die das Gebiet trockenlegen sollten, um es landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Davon ist man schon lange abgegangen, die Lagune steht seit 1984 unter Naturschutz.
Aussichtspunkte. An der West- und Südseite der Lagune Fuente de Piedra liegen drei Aussichtspunkte, von denen aus man einen schönen Blick auf die Lagune und die Vegetation der Umgebung hat. Den ersten Aussichtspunkt Mirador La Vicaria erreicht man auch nach einem kurzen Spaziergang vom Besucherzentrum aus, aber alle drei Aussichtspunkte liegen an der Uferstraße und haben eine Parkplatz. Der Mirador Cantarranas befindet sich bei der kleineren Lagune Cantarranas am Westufer.
Der Mirador de Las Latas am Südufer bietet den schönsten Blick auf die Lagune, er liegt in einem mediterranen Steineichenwald. Das Gebäude diente früher als Wohnung des Forstwächters, der hier auch Schweine und Schafe hielt. In der Mitte der Lagune kann man von hier aus die Brutkolonie sehen, da aber alle Aussichtspunkte relativ weit vom Ufer entfernt sind, braucht man ein sehr gutes Fernglas, um überhaupt etwas zu erkennen.
Brutkolonie. In der Mitte der Lagune befindet sich eine Untiefe, die Isla de Senra, mit der weitaus größten Anzahl an Flamingos, denn hier liegt die Brutkolonie. Die Brutzeit beginnt im März und dauert bis September, am Höhepunkt der Brutzeit kann man hier 20.000 Flamingo-Pärchen beobachten; die wichtigste Kolonie im Mittelmeerraum. Nur in niederschlagsreichen Jahren überschreitet die Wassertiefe die 1-Meter-Grenze und die Flamingos sammeln sich nicht in der Mitte der Lagune sondern an den Untiefen im südwestlichen Teil.
Vogelbeobachtung. Überall am Ufer der Lagune Fuente de Piedra kann man Glück haben und einige wenige Flamingos sehen, den schönsten und nächsten Blick auf die Brutkolonie kann man aber von einem inoffiziellen Aussichtspunkt (GPS 37.105473, -4.761887) aus werfen. Dieser liegt auf der Ostseite bei einem Beobachtungsposten und ist über einen unbefestigten Weg durch die Olivenhaine zu Fuß erreichbar. Der Weg zweigt von der Uferstraße in Richtung Lagune ab, wo man das Auto stehen lassen kann und die restlichen 600 Meter zu Fuß geht.