Die Puente Viejo – Alte Brücke – ist die mittlerer der drei Überquerungen des Flusses Río Guadalevín in Ronda. Die heutige Konstruktion stammt aus dem 16. Jahrhundert, also einer Zeit, als die Stadt bereits unter christlicher Herrschaft stand. Nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1485 dehnte sich das besiedelte Gebiet in nördliche Richtung aus, die befahrbare Brücke verbindet die maurisch geprägte Altstadt mit dem Viertel Barrio de Padre Jesús der Neustadt. Bis die Puente Nuevo im 18. Jahrhundert errichtet wurde, hieß diese Flußqueerung Neue Brücke.

Puente Viejo in Ronda

Die Brücke hat nur einen großen Bogen mit einem Durchmesser von 10 Metern, die Höhe über dem Fluss beträgt immerhin noch 31 Meter, sie ersetzte einen Bau, der während der Eroberung der Stadt beschädigt wurde. Die Alte Brücke von RondaAm Fuß der Brücke kann man heute noch Reste der älteren Konstruktion sehen. Es ist in Vergessenheit geraten, ob die ursprüngliche Brücke von den Mauren oder schon von den Römern errichet wurde.

Im Jahr 1486 befahl der König dem Burgvogt Juan de Torres, die beschädigte Brücke zu ersetzen. Die Arbeiten gingen nur sehr schleppend voran, die Brücke wurde erst über 20 Jahre später fertiggestellt.

Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Puente Viejo teilweise zerstört, heftige Regenfälle im Jahr 1616 führten zu einem Anschwellen des Flusses, dem die Konstruktion nicht gewachsen war. Sie wurde dann von Don Juan Antonio Turubio de Quiñones wieder aufgebaut, wie man in einer Inschrift erfährt.

Das Ergebnis dieser Wiederinstandsetzung war eine hohe Brüstung, die den Blick von der Brücke auf den Fluss und die Umgebung versperrte. Dies wurde erst  in den 1960er Jahren korrigiert, als auch die Aussichtsbalkone entstanden.

Im der Altstadt von Ronda steht hoch über dem Abgrund der Stadtpalast des Maurenkönigs (Palacio del Rey Moro), eine Festung aus dem 14. Jahrhundert. Das irreguläre Gebäude mit zwei Türmen hat mehrere Anbauten und ist von einer Gartenanlage mit Terrassen umgeben, den sogenannten Hängenden Gärten von Forestier. Das Besondere dieser Anlage ist aber ein in den Felsen gehauener Tunnel, der bis zum Grund der Schlucht führt, der sogenannte Geheime Wasserstollen (Mina Secreta del Agua).

Das Gebäude selbst ist in relativ schlechtem Zustand und wird renoviert, was allem Anschein nach noch einige Jahre benötigen wird, trotzdem kann man den Garten und den Wasserstollen besichtigen.

Palast des Maurenkönigs in Ronda

Die Palastfestung soll vom vermutlich legendären maurischen König Abomelic erbaut worden sein, um die Stadt und das Königreich von Granada vor den christlichen Invasoren des Königreichs Kastilien zu schützen. 

Die Gartenanlage ist neueren Datums, sie wurde 1912 vom französischen Architekten Jean-Claude Nicholas Forestier (1861 bis 1930) gestaltet, und zwar im Auftrag der damaligen Besitzerin, der späteren Herzogin von Parcent Trinidad von Scholtz Hermensdorff. Der Garten schmiegt sich an die Wände der Schlucht an und nutzt ihre Einbuchtungen und Plateaus. Wenn man durch den Garten spaziert, entdeckt man Aussichtsplattformen, Brunnen, Durchgänge und Orte der Ruhe. Mit dieser Gartenanlage in Ronda und anderen in Sevilla oder Casablanca belebt Forestier den andalusischen Garten mit maurischen Einflüssen aufs Neue. Die Gartenlage ist seit 1943 anerkanntes Kulturgut.

Die Hängenden Gärten von Forestier

Im Inneren des geheimen Wasserstollens führt eine enge und gewundene Stiege in die Tiefe, sie überwindet einen Höhenunterschied von 60 Metern, ursprünglich waren es über 300 Stufen, heute sind es noch 232. Der Tunnel wird durch ein architektonisch beeindruckendes Gewölbe gestützt. Fast ganz unten auf der Höhe des Flusses verzweigt sich der Stollen und bildet mehrere Räume im Fels. In einem großen Quellenraum befand sich früher ein Brunnen mit Winde, aus dem die Sklaven das Wasser schöpfen, das sie nach oben in die Stadt brachten. Die Akustik des Saal der Geheimnisse leitet den Schall von einer Ecke in die andere, ohne dass man in der Mitte des Raumes irgendetwas hören kann. In vielen maurischen Palästen wurden Räume mit einer derartigen Akustik konstruiert, auch in der Alhambra in Granada.

Geheimer Wasserstollen

Der unterer Ausgang der Mina Secreta del Agua ist eine militärische Befestigungsanlage zur Verteidigung des Wasserstollens bzw. der Notausgang der Festungsanlage. Dahinter liegt die Waffenkammer mit Schießscharten in Richtung Fluss, durch welche die Verteidiger heißes Wasser oder Öl gießen konnten. Als Ronda von den Katholischen Königen eingenommen wurde, geschah dies unter dem Befehl des Markgrafen von Cádiz. Am 22. Mai 1485 endete eine lange Belagerungsphase, da die Christen die Wasserversorgung am Fluss unter ihre Kontrolle gebracht hatten und die maurischen Bewohner so zur Aufgabe zwangen.

Ausgang des Geheimen Wasserstollens

Der Fluß Río Guadalevín fließt 80 Meter unterhalb des Palacio de Rey Moro vorbei, man sieht einige Häuser der Stadt. Die steilen Felswände verhindern, dass man trockenen Fußes von hier weg- bzw. hierherkommt. Bis zum flussabwärts liegenden kleinen Damm kommt man aber von der anderen Seite an die Mina Secreta del Agua heran, wenn man beim Aussichtspunkt Mirador de Puente Nuevo losgeht.

Der Río Guadalevín beim Geheimen Wasserstollen

Adresse: Calle Santo Domingo 9, 29400 Ronda (Málaga)

Öffnungszeiten: Täglich, 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr (im Winter) bzw. 19.00 Uhr (im Sommer)

Eintritt: 5 Euro (Erwachsene)

Die Puente Nuevo – die Neue Brücke – ist eine der drei Verbindungen zwischen der Altstadt von Ronda La Ciudad und dem neuen Viertel El Mercadillo. Die 1793 fertiggestellte Brücke überquert die Schlucht El Tajo des Río Guadalevín, es ist ohne Zweifel das bekannteste Bauwerk der Stadt, das Wahrzeichen Rondas. An ihrem Bau waren mehrere Architekten beteiligt, darunter José Martín de Aldehuela, der auch die Stierkampfarena baute. Die Steine der 98 Meter hohen Brücke stammen aus der Schlucht, weshalb sich das Bauwerk farblich in die Landschaft einfügt.

Die Puente Nuevo in Ronda

An der Stelle der Puente Nuevo gab es schon zuvor eine Brücke, die allerdings nur sechs Jahre standhielt und 1741 zusammenbrach, wobei über 50 Menschen den Tod fanden. Zehn Jahre später, im Jahr 1751, entschloss man sich zum Bau einer neuen Brücke, für den die Königliche Kavalleriereitschule von Ronda Geld sammelte. Die zweite Brücke wurde sorgfältiger gebaut, besser im Gestein befestigt und richtig berechnet, sie steht bis heute.

Den besten Blick auf die Brücke hat man vom Aussichtspunkt Mirador de Punte Nuevo. An einem Platz in der Altstadt, der 300 Meter entfernten Plaza de María Auxiliadora beginnt ein teilweise unbefestigter Weg, der über einige Stufen zum Aussichtspunkt hinunterführt.

Puente Nuevo in Ronda

Im Inneren der Brücke, das früher als Gefängnis diente, ist ein Interpretationszentrum eingerichtet. In diesem Centro de Interpretation erfährt man etwas über die Konstruktion der Brücke und auch sonst allerlei Wissenswertes. Im Gunde gibt es nur einige Schilder und Bildschirme in den sonst kahlen Räumen, den geringen Eintritt ist es aber wert.

 

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag, 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr (Winter) bzw. 19.00 Uhr (Sommer)

Samstag, Sonntag und Feiertag, 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr

Eintritt: 2,50 Euro bzw. ermäßigt 2 Euro