Der Stausee von Canales liegt unterhalb des gleichnamigen Dorfes in der Sierra Nevada, ungefähr 15 Kilometer östlich von Granada. Die Staumauer am Río Genil wurde 1988 fertiggestellt, der Stausee nimmt maximal eine Fläche 156 Hektar ein und fasst von 70hm3 Wasser.
Das Dorf Canales lag ursprünglich am Ufer des Río Genil, genau dort, wo heute der Stausee ist, am Fuße des markanten Felsens El Púlpito. Zwischen 1925 und 1974 gab eine Straßenbahnverbindung von Granada in die Sierra Nevada, es war sogar geplant eine Standsteilbahn bis auf 2.200 Meter Höhe zu erreichten. Die 24 Kilometer lange Straßenbahnlinie wurde aber im Rahmen der Bauarbeiten an der Staumauer rückgebaut, das alte Canales ist im Stausee versunken. Ein Straßenbahnwagen ist heute beim Besucherzentrum El Dornajo ausgestellt.
Zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen im August 2017 ist der Stausee mit 27 hm3 gefüllt, was 38,57% seiner Kapazität entspricht. Das sind 11 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr und 24 Prozentpunkte weniger als im 10-jährigen Durchschnitt. Der höchste Wasserstand ist normalerweise im Juli zu beobachten, der Tiefststand von durchschnittlich 25 hm3 im Jänner jeden Jahres.
Der Stausee dient der Trickwasserversorgung für 278.000 Bewohner der Umgebung und der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen, daneben gibt es ein kleines Kraftwerk. Auch Fischen ist gestattet und am Südufer liegen einige Aussichtspunkte und ein Picknick-Platz.